Diese herrliche Schifffahrt auf dem Zürichsee nimmt ihren Anfang am Zürcher Bürkliplatz. Von dort tuckern die Kurschiffe in Richtung Halbinsel Au. Je nach Kurs schlagen die Schiffe den Streckenverlauf über die Goldküste oder jener via Thalwil ein. Im Anschluss wird die Uferseite gewechselt und die Reise führt über Wädenswil oder Stäfä zur Insel Ufenau, welche die grösste ihrer Art in der Schweiz ist. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Endpunkt der Reise, Rapperswil.
3730, Zürich Bükliplatz-Rapperswil
Dreh und Angelpunkt der Zürichseeschifffahrt, kurz ZSG, ist der Bürkliplatz, welcher übrigens einem leitenden Ingenieur der Zürcher Baukommission gewidmet ist. Dieser befindet sich rund 10 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. An den Landungsbrücken legen sowohl die Schiffe der Limmatschifffahrt (3734), die kleinen Seerundfahrten nach Thalwil (3731) und natürlich auch die Kursschiffe der Hauptlinie nach Rapperswil an. Nachdem der Sommerfahrplan 2024 aufgrund von Personalmangel
auf fünf Verbindungen zwischen Zürich und Rapperswil reduziert wurde, kann im 2025 wieder der normale Fahrplan mit acht Kurspaaren angeboten werden. In den Wintermonaten werden wie bis anhin täglich zwei Kurse angeboten. Sobald die Fahrgäste eingestiegen sind, kann die gut zweistündige Fahrt in Angriff genommen werden. Nach dem Rückwärtsmanöver führt die Reise an der ZSG Werft von Wollishofen vorbei. Hier werden im Winter die 12 Motorschiffe und 2 Dampfschiffe gewartet und revidiert. Jedoch betreibt der Zürichsee im Gegensatz zum Vierwaldstättersee keinen eigenen Schiffsbau.
So wurde auch das neuste ZSG Schiff, die Panta Rhei (2008) von der österreichischen Werft ÖSWAG entwickelt und vorproduziert und schliesslich in Wollishofen zusammengesetzt. Doch zur eigentlichen Reise, wo sich nun ein letzter Blick zurück auf die Zürcher "Skyline" ergibt. Im unteren Seeteil ist für die Erschliessung der Ufergemeinden die kleine Seerundfahrt (3731) zuständig. So fahren die Schiffe der grossen Seerundfahrt ohne halt nach Thalwil oder Küsnacht. Mit dem 2020 neu eingeführten Fahrplankonzept folgen die Schiffe je nach Kurs nun dem linken Seeufer zur Halbinsel Au
oder sie schlagen den anderen Weg via Erlenbach und Herrliberg ein. Die Ortschaft bildet die Heimat von gut 6`000 Seelen, darunter auch jene von Christoph Blocher. Die Reise führt derweil am Pfannenstiel entlang nach Meilen. Diese wohlhabende Region ist wohl besser bekannt unter dem Namen Goldküste. Dementsprechend kann man vom Schiff aus das eine oder andere "bescheidene" Anwesen erkennen. Die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft entstand 1957 aus verschiedenen Fusionen. Die ersten kommerziellen Schifffahrten sind seit 1834 unterwegs.
Die ZSG ist heute für den Betrieb auf dem Zürich- und Obersee zuständig sowie auf der Limmat. Neben den zwei Raddampfern Stadt Zürich (1909) und Stadt Rapperswil (1914) wird die Flotte durch 12 Motorschiffe ergänzt, die allesamt aus ausländischen Werften stammen. Speziell an der ZSG ist, dass die Schifffahrt in den Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) integriert ist. Das heisst, sämtliche ZVV-Zonen Billette sind auch auf dem Schiff gültig. Die niedrigen Billett Preise führten ende 2016 dazu, das die ZSG einen Schiffszuschlag von 5.- einführte. Dieser musste wegen des massiven Passagierrückgangs auf 2018 wieder aufgehoben.
Nach knapp einer Stunde Fahrzeit treffen die Schiffe je nach Linienführung in Horgen oder Meilen ein. Seit 1933 existiert hier ein Fährbetrieb zwischen den beiden Ufergemeinden. Während den Hauptverkehrszeiten verkehren die fünf Autofähren im 7 ½ Minutentakt, tagsüber alle 15 Minuten (3735) und verkürzen so den Reiseweg für den motorisierten Individualverkehr wie auch für Fussgänger. Bei der Halbinsel Au, welche ein beliebtes Ausflugsziel mit zahlreichen Spazierwegen, Naturschutzzonen sowie einer Bade- und Spielwiese bildet, treffen nun beide Linienführungen wieder aufeinander.
Nach einem kurzen Halt nimmt der Kapitän Kurs auf die Landungsbrücke von Wädenswil, welche sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet. Von hier nimmt die Personenfähre praktisch stündlich Querfahrten hinüber nach Stäfa und Männedorf in Angriff. Auch die Linienführung der grossen Passagierschiffe trennt sich fortan wieder. Während die Schiffe, welche vorher die Goldküste bedienten, nun weiter am linken Seeufer direkt weiter zur Insel Ufenau fahren, unternehmen die anderen Kurse eine Seeüberquerung nach Männedorf und Stäfa.
Die Ortschaft ist übrigens die grösste Weinbaugemeinde im Kanton Zürich. Durch die sonnige Lage an der Küste, den wärmespeichernden See und die häufige Föhnlage gedeihen die Rebberge hier besonders gut. Bei der Insel Ufenau, die nur im Sommerhalbjahr angefahren wird, treffen die beiden Linienführungen wieder aufeinander. Das 112'645 m² grosse Landstück gehört dem Kloster Einsiedeln, ist jedoch frei zugänglich. Im Sommer lädt das Restaurant "zu den zwei Raben" zum Verweilen ein.
Weiter ist die Insel auch ein grosses Paradies für Wildvögel und seine Liebhaber. Die Insel Ufenau ist übrigens die grösste Insel der Schweiz, welche nicht über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Dementsprechend gut frequentiert sind die Schiffsverbindungen. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Endpunkt der Reise, Rapperswil. Die zweit grösste Stadt des Kantons St. Gallen ist dank der wunderschönen Uferzone, der herrlichen Altstadt und nicht zuletzt wegen Knie´s Kinterzoo ein beliebter Ausflugsort.
Nach genau zwei Stunden vertaut die Mannschaft das Kursschiff an der Landungsbrücke von Rapperswil. Hier bestehen Zugsanschlüsse in alle Himmelsrichtungen, darunter auch zum Voralpenexpress Richtung St. Gallen oder Luzern. Am Wochenende im Sommer besteht um 11.00 Uhr zudem die Möglichkeit, mit dem Schiff den wunderschönen Obersee nach Schmerikon zu erkunden (Anschlusslinie Oberseeschifffahrt). Damit lässt sich die Schifffahrt um rund 1½ Stunden verlängern. Ansonsten sieht der Fahrplan hier eine Standzeit von 10 Minuten vor, bevor es für das Schiff wieder zurück nach Zürich geht.
3731,
Rapperswil-Schmerikon (Oberseerundfahrt)
Am Wochenenden im Sommer gibt es ein mal am Tag die Möglichkeit, mit dem Schiff den bezaubernden Obersee zu erkunden.
Last Update: 12.11.2024
Zuletzt gereist: 06.09.2024