Obersee Schifffahrt

3730, Rapperswil-Schmerikon

Der wohl schönste und naturbelassenste Abschnitt des Zürichsees wird leider nur noch sehr stiefmütterlich behandelt. Mit dem neuen Fahrplankonzept 2020 gibt es von anfangs Mai bis ende September lediglich noch eine Kursfahrt und zwar nur noch am Wochenende. Nichts desto trotz widmen wir uns dieser herrlichen Anschlusslinie. Nachdem die Brücke zurückgestossen wurde und die Mannschaft die Seile gelöst hat, kann diese herrliche 1½ Stündige Reise Richtung Schmerikon pünktlich um 11.00 Uhr losgehen.

Doch bevor man in den Obersee einfährt führt die Reise an der Insel Ufenau entlang nach Pfäffikon SZ. Nach einem Abstecher zurück zur Insel Ufenau nimmt das Schiff dann endlich Kurs in Richtung Obersee. Um die beiden Seeteile mit Kursschiffen befahren zu können, wurde in Hurden 1943 ein Schifffahrtskanal errichtet. Mit der Kanaleinfahrt wird entsprechend auch das Tempo gedrosselt, um den Wellenschlag zu minimieren. Nachdem die Seedammbrücke unterfahren wurde ziehen am Ufer etliche aneinander gereihte Villen vorbei. 

Um hier Wohnen zu können, muss man jedoch schon sehr tief in die Tasche greifen. Während hinter einem noch lange der Seedamm zu erkennen ist, welcher seit 1873 Pfäffikon SZ mit Rapperswil verbindet, nimmt der Kapitän Kurs auf die erste Ortschaft im Obersee, Altendorf. Nach einem kurzen Halt tuckert das Kursschiff in gemütlichem Tempo weiter nach Lachen SZ. Vom See aus ist die markante katholische Pfarrkirche gut zu erkennen. Diese wurde von 1707 bis 1711 nach Plänen des Einsiedler Klosterarchitekten Bruder Caspar Moosbrugger errichtet.

Lachen ist übrigens auch der Heimatort der bekanntesten Schweizer Schlagersängerin, Beatrice Egli. Nun zieht eine wunderschöne, von der Natur geprägte grüne Uferlandschaft an einem vorbei. Im Vergleich zum restlichen Zürichsee sind die Ufer am Obersee kaum verbaut. Das sehr spärliche Angebot auf diesem malerische Seeteil liegt unteranderem auch an den Ufergemeinden, welche das Potenzial nicht ganz erkennen und die Schifffahrt mit nur sehr geringen Beiträgen finanziell unterstützen. Wenigstens gibt es noch am Wochenende die Möglichkeit, 

in diesen unbekannten Seeteil eintauchen zu können. Schliesslich ist der östlichste Zipfel des Zürichsees mit der Gemeinde Schmerikon in Sicht. In der zum Kanton St. Gallen gehörenden Ortschaft, welche knapp 3`500 Einwohner zählt, gibt es schlanke Anschlüsse mit der Süd-Ost-Bahn zurück nach Rapperswil oder in Richtung Uznach - St.Gallen. Oder man bleibt ganz einfach Sitzen, denn das Schiff fährt ohne Aufenthalt um 12.32 Uhr gleich wieder zurück nach Rapperswil.